Neue Wege zur Glienicker Brücke
Zeitweise sah es so aus als ob diese Potsdamer Straßenbahnstrecke die Zweite wäre, die seit der Wende eingestellt wird, nach dem Abschnitt Babelsberg - Hauptbahnhof. Der Streckenabschnitt zwischen der Kreuzung Nuthestr./Berliner Str. und Glienicker Brücke gehört nicht zu jenen Bereichen im Potsdamer Straßenbahnnetz, die überlastet sind. Das hat vielfältige Ursachen, schlechte Fahrpläne, ungünstige Haltestellenlagen und die Transformation der Berliner Vorstadt zu einem Pkw-lastigen Nobelstadtteil sind hier zu nennen. Nur noch das OSZ Gastgewerbe sorgt werktags für Auslastung auf der Linie 93. Touristisch ist die 93 ebenfalls nur von geringer Bedeutung, da sie sprichwörtlich auf der falschen Seite der Glienicker Brücke endet.
Gut gelöst: Autoverkehr und Fahrgäste kommen sich an der Schiffbauergasse kaum in die Quere. |
Vor ziemlich genau 20 Jahren, Mitte September 1991, wurden die Anlagen der Tram in der Berliner Straße zum letzten Mal umfangreich saniert. Dabei verlegte man die Einstiegshaltestelle von der Menzelstraße um einige Meter in Richtung Glienicker Brücke und fasste die Unterwegshalte entlang der Strecke in eigene Haltestelleninseln ein. Im Zuge des Ausbaus des Kulturquartiers Schiffbauergasse rückte man vor wenigen Jahren noch die entsprechende Haltestelle stadteinwärts näher an die Örtlichkeiten heran. Dabei wurde die Gleislage leicht verschwenkt und eine eigene Halstestelleninsel aufgebaut - mit entsprechend gutem Ausstattungsstandard (Haltestellenschild, dynamischer Abfahrtsanzeige, Wartehalle und Absicherung durch Ampeln). Doch die Auslastung der Tageslinie 93 konnte auch die Schiffbauergasse nicht heben.